Hirsauer Bauschule

Hirsauer Bauschule
Hịrsauer Bauschule,
 
Bezeichnung für Kirchenbauten der von Hirsau aus reformierten Klöster. Sie bilden innerhalb der romanischen Architektur eine Sondergruppe, die an die Kirche Sankt Peter und Paul in Hirsau (1082-91) anknüpfte und eine den besonderen liturgischen Bedürfnissen des Reformordens entsprechende Raumordnung von Cluny II übernahm: flach gedeckte Säulenbasilika, Dreizellenchor, westliche Vorkirche mit Türmen, Verzicht auf die Krypta, Abtrennung der Vierung als Chorus maior (Aufenthaltsort der Mönche bei der Messe) und des ersten Langhausjoches als Chorus minor (Aufenthaltsort für Laienbrüder, alte und kranke Mönche). Diese Merkmale wurden örtlich abgewandelt; z. B. wurden statt der Westtürme über dem Chorus minor Osttürme errichtet. Erhaltene Bauten der Hirsauer Bauschule sind das Münster in Schaffhausen (1103 geweiht) und die Klosterkirche in Alpirsbach (1125 vollendet).
 
 
W. Hoffmann: Hirsau u. die H. B. (1950);
 
H. St. Peter u. Paul 1091-1991, hg. vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, 2 Tle. (1991);
 R. Berger: Die Peterskirche auf dem Petersberg zu Erfurt. Eine Studie zur Hirsauer Baukunst (1994).

Universal-Lexikon. 2012.

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